Bei Bioclear handelt es sich um ein Verfahren, mit dem Front- und Seitenzähne auf unvergleichliche Art und Weise direkt in einer Sitzung mit Kunststoff aufgebaut (z.B. bei Kariesbehandlung) oder in der Form verschönert werden können (z.B. bei "schwarzen Dreiecken").
Bioclear ist einerseits ein Matrizensystem, das der amerikanische Zahnarzt Dr. David Clark entwickelt hat. Matrizen sind ein Hilfsmittel für die Formgebung bei Kunststofffüllungen.
Bioclear ist aber noch mehr. Es ist eine Behandlungstechnik, welche die Materialeigenschaften von Kunststoff auf unvergleichlich Weise ausnutzt. Es ist eine neue Sichtweise, was heute mit Kompositen in der modernen Zahnmedizin möglich ist. Mit dieser Technik können Zahnformen und kariöse Defekte substanzschonend, stabil und beständig und mit erstaunlicher Ästhetik aufgebaut werden.
In der Bioclear-Technik werden grundsätzliche Probleme der Kariestherapie und des Füllungswerkstoffs Kunststoff (oder auch Komposit, Composite) mit einem Synergieeffekt behoben.
In der modernen Zahnmedizin ist die selektive Kariesentfernung ein feststehender Begriff. Wir wissen, dass kariöses Gewebe im Rahmen der Kariesbehandlung nicht zwingend vollständig entfernt werden muss. Zum einen besteht die große Gefahr, dass zu viel Zahnsubstanz abgetragen wird. Kariesentfernung ist nämlich alles andere als einfach. Zum anderen wissen wir, dass die verbliebenen Bakterien in einer Restkaries absterben, wenn sie durch einen besonders dichten Füllungsverschluss isoliert sind und keine Nahrung mehr erhalten.
Der Werkstoff Kunststoff hat einige Besonderheiten. Er haftet besonders gut an Zahnschmelz. Wenn ein kariöser Defekt jedoch gefüllt wird, steht nur ein verhältnismäßig kleiner Anteil an Schmelz für den Klebeverbund zu Verfügung. Die größere Fläche stellt das Dentin, die innere Zahnhartsubstanz. Zwar haftet Kunststoff auch hierauf hervorragend, dieser Verbund wird im Laufe der Zeit jedoch schwächer.
In der klassischen Füllungstechnik gibt es eine recht scharfe Grenze zwischen Zahn und dem Füllungsmaterial. In der Bioclear-Technik wird der Kunststoff auf den Schmelz ausgedehnt. Auf dem Bild ist die Ausdehnung des Materials im Vergleich zur koventionellen Technik farbig dargestellt. Die Vorteile sind zahlreich:
Die Formulierung „Kunststoff neu gedacht“ ist wohl überlegt. Denn „Bioclear“ ist nicht nur ein Hilfsmittel (ein Matrizensystem). Die hinter „Bioclear“ stehenden praktischen und wissenschaftlichen Überlegungen setzen sich mit den bekannten Vorteilen sowie Problemen von Kunststoff als Füllungswerkstoff auseinander. Dieser veränderte Blickwinkel resultiert in einer Optimierung der Kunststofftechnik.
Zunächst wird das Kavitätendesign („Clark II“) bei der Füllungstherapie modifiziert. Der Defekt im Zahn wird flächiger und weniger invasiv in der Tiefe behandelt. Flächiger, um eine gute Ausdehnung auf den Schmelz zu erzielen. Weniger invasiv, da durch die exzellente Abdichtung die Kariesexkavation zurückhaltender durchgeführt werden kann („selektive Kariesexkavation“).
Vor der Wiederherstellung wird der Biofilms auf der gesamten zugänglichen Zahnoberfläche entfernt, nicht nur im Kavitätenbereich. Ablagerungen auf der Zahnoberfläche behindern den adhäsiven Verbund. Durch die intensive Reinigung mittels Airflow und Anrauen mit Aluminiumoxid wird die Zahnoberfläche für den großflächigen Schmelzverbund vorbereitet.
Bei der eigentlichen Füllung wird der Zahn mit erwärmten Kunststoff „überpresst“. Durch das Erwärmen hat das Material bessere Fließeigenschaften während der Verarbeitung
Der Zeitaufwand und der für den Patienten wahrnehmbare Behandlungsablauf unterscheiden sich nicht wesentlich von etablierten Techniken für hochwertige Kunststoffrestaurationen (nicht zu verwechseln mit einfachen Kunststofffüllungen).
Zahnärztliche Praxis
Dr. Peter Schmitz-Hüser
Tel: 0221 544 932
Mail: infozahnarzt-am-maarwegde
Kontaktformular
Montag bis Donnerstag:
8:00 - 18:00 Uhr
Freitag:
8:00 - 14:00 Uhr